Der berühmte „magische Helm“ wechselt oft den Besitzer und die Art, ihn zu verwenden scheint derart simpel zu sein, dass alle ihn auf Anhieb zu nutzen wissen. Anders als der Vertragsspeer funktioniert der Tarnhelm einfach per Besitz. Er ist offensive wie defensive Waffe zugleich, irgendwo zwischen antiker Ägide und Ring des Gyges, der denen, die ihn tragen erlaubt, unsichtbar zu werden. Castorf interessiert sich recht wenig für den „spektakulären“ Aspekt der Verwandlungen, die der Tarnhelm im Rheingold ermöglicht. Drache und Kröte sind aufs Nötigste beschränkt – nur ein paar Videoaufnahmen und das war's. Alberich und Mime sind an Pfosten gefesselt während Wotan und Loge sich auf Liegestühlen räkeln. Einmal befreit wird Alberich Tarnhelm und Ring in der Kasse der Bar suchen – ein Platz, an dem Ganoven traditionellerweise eine Knarre unter den Scheinen verbergen… Die Szene wird entsprechend der Geschichte nochmals gespielt und gefilmt, so als würde Castorf sagen : „Sie wollen Drachen und Kröte sehen, also bitte, da sind sie, aber ich glaube nicht daran, das ist alles ein abgekartetes Spiel“.

Der Tarnhelm hat seinen Wert weniger durch die Metamorphosen oder die Unsichtbarkeit, als durch seinen Geldwert. Abwesend in der Walküre, taucht er im Siegfried wieder auf, doch der Held ignoriert seine Verwendung. In der Götterdämmerung entdeckt er eine weitere Eigenschaft : das Teleportieren… Mit sehr bescheidenem Eigentum versehen, sucht er seine Braut zu erobern, indem er sich für einen anderen ausgibt. Bei Castorf gerät die Szene zum Herrenwitz. Die beiden Kumpels prusten vor Lachen wie zwei betrunkene Nachtschwärmer, die lautstark in Brünnhildes Domizil drängen, um sich an ihr zu vergehen.

Bedecken Sie den Helden, den ich nicht darf sehn

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